FALLBEISPIELE und ERFOLGSGESCHICHTEN

 

 

… sind der Grund, warum ich nie müde werde, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Es ist eine wahre Freude beobachten zu dürfen, wie sich anfängliche Konzentrationsprobleme, aber auch Schulängste und mangelnde Motivation in deren Gegenteil verwandeln, wie aus Schulfrust Lust auf Lernen, Lust auf Schule wird, wie sich die Leistungen ebenso wie die Schulnoten verbessern.

 

In meiner nunmehr siebenjährigen Tätigkeit als Legasthenie- und Lerntrainerin durfte ich einen Jungen begleiten, der am Morgen beinahe täglich mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hatte. Mehrere Stunden Nachhilfe jede Woche brachten keinen Erfolg, sondern führten schließlich dazu, dass er während der Nachhilfe oftmals weinte. Die Rettung war dann eine Person, welche auf Legasthenie tippte. Als ich den Buben kennenlernte, war seine Schul- und Schreibverweigerung bereits so fortgeschritten, dass wir mit seinen Eltern gemeinsam die Durchführung eines Intensivtrainings während der Ferien vereinbarten. Und tatsächlich gelang es diesem tapferen Jungen binnen einer Woche während dieser 20 Stunden seine massive Abwehr gegen das Schreiben und Lesen deutlich zu reduzieren. Nun, nach mehr als 8 Monaten regelmäßigem Training ist seine massive Angst vor der Schule restlos verschwunden. Und auch seine schulischen Leistungen haben sich mittlerweile dermaßen verbessert, dass er ohne Bauchweh die Schule besucht und mit Freude an Schreib- und Leseübungen teilnimmt.

 

Eine weitere Erfolgsgeschichte ist ein Teenager, bei dem zwar bereits in der Volksschule Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen auffielen, diese aber dennoch nicht so gravierend waren, dass professionelle Hilfe aufgesucht wurde. Nach dem Wechsel in ein Gymnasium zeigten sich zwar massive Schwierigkeiten in Deutsch, weil die Noten aber stets positiv blieben, lernte ich den Jungen erst nach einem Wechsel in eine andere Schule, in welcher der Lehrer deutlich strenger bei der Notenvergabe war, kennen. Wir begannen mit einem 20stündigen AFS-Legasthenie-Training, begannen danach mit einem 40 Einheiten umfassenden, auf seine Bedürfnisse abgestimmten Grammatik- und Rechtsschreibtraining nach eben dieser Methode. Nach insgesamt nur 35 Einheiten ist es meinem Trainingskandidaten gelungen ein Befriedigend auf die Deutsch-Schularbeit zu bekommen. Die Häufigkeit Rechtsschreibfehler zu machen reduzierte sich um mehr als 60 Prozent. Mittlerweile besucht der junge Mann erfolgreich eine höhere Schule und benötigt keine weitere spezielle Förderung.

 

Diese kurzen Beispiele zeigen, wie wichtig das (rechtzeitige) Erkennen von LRS und Legasthenie, aber auch Rechenschwäche und Dyskalkulie sowie das richtige Training für die Lebensqualität und den schulischen Erfolg betroffener Kinder, Jugendlicher und Erwachsener ist.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrem Nachwuchs das Allerbeste,

Ihre Mag. Petra Kirchberger-Schmidt